Für Kinder und Familien in Brasilien

Warum wir das tun. 

Mehr als 16 % der rund 100‘000 in Erechim lebenden Menschen erzielen ein Einkommen unter dem Existenzminimum. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die vom Hilfswerk CECRIS unterstützt werden, leben unter prekären Wohnverhältnissen ohne sanitäre Grundversorgung und sind grösster Armut ausgesetzt. Sie leiden oft unter Krankheiten und sind von Arbeitslosigkeit, häuslicher und sexueller Gewalt sowie von der grassierenden Kriminalität aus dem Drogenhandel betroffen. Ihnen mangelt es oft an Nahrung, Kleidung und Material des täglichen Bedarfs. Davon betroffen sind oft alleinerziehende, von ihren Ehemännern verlassene Frauen, die wenig oder gar keinen Zugang zu kulturellen Einrichtungen, Freizeiträumen oder kreativen Aktivitäten haben. 

Ein vertrauenswürdiger Partner
Das Hilfs- und Sozialwerk CECRIS ist in der breiten Öffentlichkeit stark verankert und in den brasilianischen Medien gut bekannt. Bei den Stadtbehörden geniesst es als wichtige Institution einen exzellenten Ruf, wird geschätzt und offiziell unterstützt. Das Hilfswerk pflegt enge Kontakte zu Unternehmen, Krankenhäusern und Universitäten. Der Staat ist im Kampf gegen die Armut durch die öffentliche Armutsbekämpfungspolitik und Regierungsprogrammen beteiligt. Das CECRIS leistet hier einen wertvollen Partnerschaftsdienst, da die Stadtverwaltung mit ihren Programmen der Nachfrage aufgrund der hohen Elendsquote nicht ausreichend nachkommen kann.

Schwester Consolata – die Seele hinter dem Werk
Die Franziskanerin Schwester Consolata Graber, von Rankweil im österreichischen Vorarlberg, wanderte 1937 im Auftrag ihres Ordens nach Brasilien aus, wo sie als Lehrerin eingesetzt wurde. Im Laufe ihrer Tätigkeit begegnete sie der grossen Armut und dem bitteren Elend in den Armenvierteln der damals noch kleinen Stadt Erechim im südlichsten Teilstaat Brasiliens Rio Grande do Sul. Ab 1955 machte sie erste Besuche in den Favelas (Armenviertel). Bald gab sie ihre Lehrtätigkeit auf und widmete sich ausschliesslich der Bekämpfung der Armut.
Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stand die verwahrloste Jugend. Sie holte Kinder von der Strasse in ihren neu gegründeten Kindergarten, versorgte sie mit medizinischer Pflege, Nahrung und Kleidung und nahm deren Eltern in ihre ständige Betreuung auf.
Aus ihrem beherzten Engagement entstand bald ein Sozialwerk. 1955 gründete sie einen Verein unter dem Namen «CECRIS Centro Cultural e Assistencial São Cristóvão, Erechim/Brasilien». Dem Verein wurde nach einigen Jahren die staatliche Anerkennung als gemeinnützige Institution zugesprochen. Die Gründerin baute enge Beziehungen zur Stadtbehörde auf, um diese in die Bekämpfung der Armut einzubinden. Sie erwarb sich hohes Ansehen und erhielt das Bürgerrecht von Erechim und das Ehrenbürgerrecht des Teilstaats Rio Grande do Sul.